Weisheiten
Man sollte keine Dummheit zweimal machen, es gibt genug andere!
Man sollte Versuchungen nachgeben, man weiss nie, wann sie wiederkommen!
Das Mondschaf
Das Mondschaf steht auf weiter Flur.
Es harrt und harrt der grossen Schur.
Das Mondschaf.
Das Mondschaf rupft sich einen Halm
und geht dann heim auf seine Alm.
Das Mondschaf.
Das Mondschaf spricht zu sich im Traum:
,, Ich bin des Weltalls dunkler Raum. "
Das Mondschaf
Das Monschaf liegt am morgen tot,
Sein leib ist weiss, die sonn ist rot.
das Mondschaf
Christian Morgenstern
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den andern, jeder ist allein.
Voll von Freuden war mir die Welt,
als noch mein Leben licht war;
nun, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das Dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben im Einsamsein.
Kein Mensch den andern kennt,
jeder ist allein!
von einem Ungekannten
die nächsen Gedichte sind von mir..., bis auf "die Unterhose" von Ch. Morgenstern
Über uns
Schneckenfresser
Stecknadelmesser
alles genau
und ohne Stau
pünktlich auf die Sekunde
exakt ist jede Kunde
so bieder und streng
man sieht alles sehr eng
Berühmt für das man Kühe molk,
ist auch heute- das Schweizervolk!
Räuberbande oder was ich mir zum Tod wünsche
Tretet ein in die Höhle,
nur vorbei an der giftigen Töle.
Kommt näher in den Feuerschein
und trinkt mit und Wein vom heiligen Hain!
trinkt auf unser Wohl
wir wollen mehr essen als Kohl
lasst die Frauen tanzen!
füllt Speisen in den Ranzen!
Kommt, kommt, singt für mich!
Dann werd ich ein Wort einlegen für dich!
Morgen werden wir Feinde besiegen,
raufen oder Händler betriegen!
Arrr, lasst schwingen die Hüften,
poltern um Berge zu zerklüften!
Wir leben wie die wilden Kerle
auf der jagt nach der goldnen Perle!
Lasst's euch gut gehen
bis ihr dreifach könnt sehen!
Trinkt auf Ruhm und Räuberehre
haltet euch an Kodex und Diebeslehre!
Voll Tatendrang brecht morgen auf
von Geschichten will ich hören bis hier rauf!
Grölen und Poltern, das tut mir gut,
Tanz und Wein, das gibt mir Mut!
Doch errinnert euch in letzter Stund an mich
- man denkt dann zu oft an sich!
Ich sag euch, ob am Galgen hangen,
vom Messer durchbohrt oder einen Hieb eingefangen:
Egal ist's, den zu Staub werden alle
mit oder ohne goldene Kralle.
Ist's auch Wurscht ob gepeinigt oder nicht
-natürlich Geheimnisse bleiben dicht-
aber denkt in diesem Moment,
wo der Tod auf euch zurennt;
wenn ihr euch fühlt wie ein Held,
dann ist's mehr wert als alles Geld
So trinkt und rauf um euer Leben
und nehmt bis es euch nichts mehr kann geben!
Schmetterlingsammler
Zwangsklammer
Totensymbol
Kindheitsidol
Perlenkette
Schattensiluette
oh Revolution
unsre Mission
Muschelhorn Rächerzorn
oh Revolution
rosarote Fiktion
Stille ist manchmal auch Wille!
um zu überragen,
muss man manchmal andere tragen!
Oft muss man wagen zu fragen!
Grösse erkennt man nicht an Macht,
Stärke nicht an der Rüstung.
Doch heute ist unser Auge trüb,
wir können nicht mehr alles sehen.
Manchmal reicht die Sicht nicht einmal mehr in unser Herz!
Die Unterhose
Heilig ist die Unterhose,
wenn sie sich in Sonn und Wind
frei von ihrem Alltagslose
auf ihr wahres Selbst besinnt.
Fröhlich leidig der Blamage
steter Souterränität,
wirkt am Seil sie als Staffage,
wie ein Segel leicht gebläht.
Keinen Tropus ihr zum Ruhme
spart des Malers Kompetenz,
preist sie seine treuste Blume
Sommer, Winter, Herbst und Lenz.
von Ch. Morgenstern